Biografie
In den 80er Jahren habe ich in Wien Ernährungswissenschaften und den ersten Abschnitt Lebensmittel- und Gärungstechnik (heute Biotechnologie) studiert. Schon während des Studiums ist Anita zur Welt gekommen, sie war schon im Alter von 3 Wochen mit auf der Uni. 4 Jahre später ist Birgit geboren – ich habe in diesen Jahren nach Studiumabschluss Werkverträge mit einigen Firmen und Institutionen (Milupa, Rauch, Schulsportmodell Salzburg Rif). Andreas und ich sind mit den beiden Mädchen in den Pinzgau gezogen.
1994 begann ich in der Sanitas Alpenklinik Inzell zu arbeiten und habe ein halbes Jahr später die Leitung der Diät- und Lehrküche übernommen. Gemeinsam mit 2 Diätologinnen war ich für alles rund um Ernährung zuständig. Ich konnte dabei viel über Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten, rheumatische Erkrankungen und den gesamten Rehabereich lernen. Die Klinik wurde in dieser Zeit Modellklinik für Ernährungsmedizin und erhielt das RAL Gütesiegel für Gemeinschaftsverpflegung.
10 Jahre später habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und gleichzeitig meine Dissertation über “Biogene Arzneimittel im Salzburger Pinzgau” begonnen. Mit meinen qualitativen Interviews habe ich das Heilwissen der Pinzgauer*innen erhoben, das heute Immaterielles Kulturerbe der österreichischen UNESCO Kommission ist.
Die Zeit war spannend und gleichzeitig herausfordernd, ständig von Zweifeln geplagt, ob dies ein guter Weg sei und auf der anderen Seite mit Begeisterung erfüllt über gewachsene Esskultur und tradierte Heilpflanzen. Auf der Basis meiner Doktorarbeit wurde das Konzept TEH, Traditionelle Europäische Heilkunde, ins Leben gerufen, und die TEH Akademie und die TEH Naturwerke gegründet.
Im UNESCO Arbeitskreis zu traditioneller Heilkunde wurde meine Sichtweise breiter und interdisziplinärer. Meine Dissertation führte mich zum größten komplementärmedizinischen Kongress der Welt, der von China, Japan und Korea gemeinsam veranstaltet wird, ICOM in Seoul und nach Tokio.
Zurück im Pinzgau wurde ich Gründungsmitglied des Slow Food Conviviums Pingau. Nach Gründung des Zentrums für Gastrosophie an der Paris Lodron Universität Salzburg bekam ich einen Lehrauftrag für die Ernährungswissenschaftlichen Grundlagen über mehr als 10 Jahre. Der Masterlehrgang für gastrosophische Wissenschaften, der von Lothar Kolmer nach jahrelanger fundierter konzeptioneller Arbeit ins Leben gerufen wurde, hat eine zeitgemäße Philosophie: Essen wir dort interdisziplinär gesehen und bearbeitet. Das ist für mich der einzig sinnvolle Weg, sich mit Ernährung zu befassen!
In Seminaren, Texten, Kolumnen und Büchern verknüpfe ich heute ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse mit dem Erfahrungswissen. Von Juli 2013 bis Februar 2024 habe ich Die Natur Apotheke für das Magazin “Servus in Stadt und Land” geschrieben und seit 2020 schreibe ich die Kolumne über Nutrazeutika für das Magazin “Carpe Diem”.
Im Januar 2020 haben wir das Europäische Institut für Angewandte Pflanzenheilkunde gegründet. Unser Ziel sind Bildungsformate im Bereich Kräuter und Heilpflanzen, die sich in der Schnittfläche zwischen Erfahrungswissen und wissenschaftlich gesichertem Wissen befinden und zudem alltagstauglich in einer modernen Welt sind.
Während der Pandemie nahm ich mir noch einmal die Zeit für eine intensive Bearbeitung der Erfahrungswissens. Ich wählte Lebensmittel, die eine offiziell anerkannte pharmakologische Wirkung entfalten können und beschrieb sie als Nutrazeutika in einem Fachbuch (Springer Verlag) und in einem Ratgeber (TRIAS). Ich versuche nach wie vor jene Hausmittel, die eine Wirksamkeit auf wissenschaftlicher Basis haben und gleichzeitig risikoarm in der selbstbestimmten Anwendung sind, für Gesundheitsberufe salonfähig zu machen. Und ich habe heute tatsächlich den Eindruck, dass dies gerade geschieht!
Heute, bereits in der Nähe vom Pensionsalter, habe ich das Glück, mich für die Zusammenhänge zwischen Pflanzenwirkstoffe und Mikrobiom derartig begeistern zu können, dass mir das Schreiben und Seminare halten zu diesen Themen mehr Freude bereitet denn je. Solang es einen “Geist” gibt in dem, was man tut, scheint die Sonne besonders hell!
Dr.in Karin Buchart
aktuell
Entwicklung des Konzeptes Nutrazeutika für die öffentliche Gesundheit
Nutrazeutika – Pflanzliche Lebensmittel mit Wirkung, Fachbuch im Springer Verlag
Nutrazeutika – Ratgeber im TRIAS Verlag (Thieme)
Mitbegründerin der Europäischen Institutes für Angewandte Pflanzenheilkunde, EIAP
Kolumnistin Nutrazeutika im Magazin Carpe Diem seit 2020, Red Bull Media
Autorin mehrerer Bücher zu Nahrungsmittelallergien, Ernährung, Mentale Leistung, Heilpflanzen, Nutrazeutika
Lehrgangsleitung Angewandte Pflanzenheilkunde – Pflanzenheilkunde Praktiker:in
Expertisen zu Sekundären Pflanzenstoffen/Pflanzenwirkstoffen in Lebensmitteln, Mikrobiom & Fermentation
Rückblick
Lehrbeauftragte der Paris Lodron Universität Salzburg, Gastrosophie, 2010 bis 2024
Die Natur Apotheke im Magazin Servus in Stadt und Land, 2013 bis 2024
Kolumnistin Vergessene Hausmittel in den Salzburger Nachrichten, 2018 bis 2023
Urheberin des TEH Konzeptes 2004 bis 2008, GF TEH Verein Oktober 2009 bis März 2018
Initiativen, Ehrenamt und Sportliches
Mitglied des AK der Österr. Unesco Kommission “Traditionelle Heilkunde”
Gründungsmitglied des Slow Food Conviviums Pinzgau
Erhebung des Heilwissens der Pinzgauer:innen, Qualitative Interviews, innerhalb der Dissertation
Erarbeitung des TEH Konzeptes zur “Traditionellen Europäischen Heilkunde” im Salzburger Pinzgau (Dissertation)
7 Jahre Gemeindevertreterin in Unken
Vorstandsmitglied in regionalen Sport- und Kulturvereinen
Gründungsmitglied Europäisches Institut für Angewandte Pflanzenheilkunde
Olympiateilnehmerin bei den Sommerspielen in Los Angeles 1984
privat
verheiratet mit Andreas Buchart, Zahntechnikermeister
Tochter Anita, Dramaturgin und Autorin in Wien und Andreas Huber, Mechatroniker an der TU Wien, Enkelin Alma
Tochter Birgit, Fotografin und Autorin in New York und Dave Linard, Jazzpianist