Den Füßen zuwenden
Sie tragen uns unermüdlich herum und wenn jemand ständig rackert, ohne was zu sagen, wird er oder sie gerne übersehen. Wir tun gut, den Füßen manchmal ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Auch wenn sie sich scheinbar mit dem Alter immer weiter entfernen.
Natürlich können wir auch für die Füße – oder gerade für sie – eine Variante der Pechsalbe köcheln. Das Harz mit seinen speziellen Eigenschaften entfaltet dort seine starken Wirkungen. Es hemmt Fußpilz, es wärmt und es schützt vor Entzündungen, wenn sich Risse oder kleine offene Stellen bilden. In Finnland haben mutige Forscher eine hausgemachte Fichtenharzsalbe bei Patienten mit offenen Beinen an der Universitätsklinik Helsinki getestet und erstaunlich Ergebnisse erhalten. Wunden, die schon mehr als ein halbes Jahr offen waren, konnten erfolgreich behandelt werden. Das Harz ist eben keine starre Wundauflage, sondern es ist lebendig und setzt ständig ganz kleinen Mengen an Wasserstoffperoxid frei.
Dennoch oder vielleicht deshalb, weil das Harz eine potente Wirkung hat, gibt es auch Unverträglichkeiten. Deutsche Forscher meinen, dass 2 bis 4 Prozent der Bevölkerung eine Kontaktallergie auf Kolophonium haben, dem Hauptinhaltsstoff des Harzes von Nadelbäumen. Das ist Anlass genug, um jede Harzsalbe zuerst an der Arminnenseite auszuprobieren. Wenn sich dort keine Reaktion zeigt kann die Salbe vorsichtig bei kleinen Schnitt- oder Schürfwunden angewendet werden.
Am interessantesten ist für mich immer noch die volksmedizinische Rezeptur, die sich mit dem Harzanteil von etwa 30 Prozent genau mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen deckt. Für den Fußbalsam werden 200 g Olivenöl mit 80 g Fichtenharz, 1 EL Walnussblätter und 1 EL Lavendel erwärmt, nach einer halben Stunde abgeseiht und 40 g Bienenwachs darin aufgelöst. Die Salbe in Gläser füllen, auskühlen und zuschrauben. Das Fichtenharz kann man von der Rinde schaben, wenn der Baum überschüssiges gebildet hat.
Neuerscheinung am 26. August:
Harz- und Pechsalben
Das Glück mit dem Pech
Kleines Servus Büchlein
Pechsalben Kocherei am 5. September um 10.00 Uhr im Heutal
kostenlose Teilnahme
Anmeldung karin@buchart.at oder 0660/2005805