Kolumne aus den Salzburger Nachrichten, Bezirksnachrichten:
Der Gründonnerstag erinnert uns an die Grünkraft, die der Frühling nun wieder hervorbringt. So verleiht die Natur Zuversicht, wenn sie jedes Jahr wieder unerschütterlich von neuem ihre frischen Kräfte zeigt. Und die Natur macht es uns vor, sie zieht ihre grünen Kraft-Signale im Herbst zurück, ruht sich aus und lässt andere walten. Wir sehen plötzlich gelbe und rote Farben in den Pflanzen. Mit den steigenden Temperaturen überwuchert das Grün wieder alles.
Wenn wir das Chlorophyll ins Essen bringen, ist das wie eine Runderneuerung für unsere Zellen. Die über den Winter angestauten aggressiven Teilchen werden abgefangen und besänftigt. Mit neuer Energie geht es nun in das Jahr.
Chlorophyll und Fett vertragen sich gut, die grüne Farbe löst sich in Fett. Die Gründonnerstagssuppe vereint die frischen, grünen Blätter mit einigen Fetten und Gewürzen zu einer passenden Kombination. Ab und zu können oder sollen wir die Grünkraft auch in roher Form genießen. Wenn die frischen Pflanzen gemixt und gesäuert sind, dann kann der Körper besonders gut auf die Pflanzenwirkstoffe zugreifen. So ist es eine wahre Wohltat, am Gründonnerstag einige junge, unverwechselbare Wildpflanzen zu sammeln: zum Beispiel Brennnesseln, Spitzwegerich, Gänseblümchen mit Blättern und Löwenzahn. Wer noch Gundelrebe, Scharbockskraut und andere kennt, nimmt sie einfach dazu. Die Wildkräuter werden ganz einfach mit einer Scheibe Zitrone samt der Schale, einem Stück Apfel und einem Stück Banane oder 2 bis 3 Datteln gemixt. Dann braucht es noch ein wenig Buttermilch oder irgendein Naturjoghurt, kann auch pflanzlich sein. Die Ladung Milchsäurebakterien hilft dann beim Zerlegen und Verdauen der Pflanzenwirkstoffe mit. So kann der Körper auch aus rohen Pflanzen vieles herausholen. Zudem sind da auch noch Fette drin, die das Chlorophyll lösen. Und – der pürierte Pflanzen-Früchte-Saft schmeckt leicht säuerlich am besten!